Mein erster Computer

Im Jahre 1983 habe ich meinen ersten Computer, einen Apple IIe erworben.
Der Rechner hatte 64 KB RAM. Als Speicher dienten 5,25 Zoll Disketten, auch Floppy Disks genannt, weil sie biegsam waren. Diese hatten eine Speicherkapazität von bis zu 1,2 MB. Zum Lesen und Schreiben benutzte man die beiden links zu sehenden Diskettenlaufwerke. In ein Laufwerk kam eine Diskette mit dem Betriebssystem DOS bzw. CP/M und Programmen, das zweite diente zur Datenspeicherung.

Auf dem Monitor konnte man noch jeden einzelnen Bildpunkt/ Pixel erkennen. Ursprünglich waren nur 40 Zeichen pro Zeile möglich, durch eine zusätzliche 80-Zeichen-Karte wurde dieser Wert verdoppelt. Das Schachspiel kam noch mit 40 Zeichen aus.

Die Tastatur war in das Gehäuse integriert, wie man es von Schreibmaschinen her kannte. Alle Eingaben erfolgten über diese Tastatur; eine Maus oder ein anderes Eingabegerät war nicht vorgesehen.

Es gab schon reichlich Spiele und Software, aber in der Regel von Apple und nicht gerade billig. Häufig wurde „schwarz“ kopiert, es gab regelmäßige Treffen zum Tauschen der Software. Meine ersten Texte habe ich mit einer von mir selbst erstellten „Textverarbeitung“ geschrieben.

Hier ein Blick in das Innere.
Ich habe für den Apple IIe, zwei Diskettenlaufwerke, einen Monitor und die 80-Zeichen-Karte zusammen 4860 DM bezahlt.
Kurze Zeit später habe ich einen Drucker, und zwar den Epson FX-80 erworben. Dabei handelt es sich um einen 9-Nadeldrucker. Es wurde Zeile für Zeile gedruckt, wobei 9 Nadeln auf ein Farbband (wie Typen bei der alten Schreibmaschine) schlugen, so dass dieses Farbband genau an dieser Stelle auf das Papier gedrückt wurde. Jedes gedruckte Zeichen, jeder Buchstabe, jede Grafik bestand also aus vielen einzelnen Punkten. Als Papier diente Endlospapier mit Perforierung an beiden Seiten.
Für den Drucker, einen Traktor (zum Drucken von Etiketten) und das Interface waren 2029 DM zu zahlen.
Durch die integrierte Tastatur bekam man viele Probleme in bzw. mit den Handgelenken. Deshalb habe ich 1984 eine externe Tastatur gekauft. Diese Operator II hatte schon einen Ziffern- und Funktionstastenblock. Viele der Tasten waren frei programmierbar, so dass man einige Befehle direkt erledigen konnte. Sie wurde in Deutschland von AFC Computer in Köln hergestellt.

Links vor den Diskettenlaufwerken liegt eine dieser 5,25-Zoll-Disketten.
Diese Tastatur inklusive Anschlusskit kostete damals 700 DM.

Rechnet man die Kosten zusammen, so kommt man (nur für die Hardware) auf ca. 7500 DM, was in etwa 3800 Euro entspricht. Ganz schön viel Geld, aber für die damalige Zeit normal.
Vorrangig habe ich unter CP/M mit Wordstar gearbeitet. Der Inhalt einer Diskette mit gespeicherten Texten wurde so dargestellt. Hier sind es 80 Zeichen pro Zeile.
Das Bild zeigt das Startmenü einer Simulation zur Fußball-WM 1986, welche ich in Pascal geschrieben habe. Das wurde damals in der Zeitschrift PEEKER 5/86 veröffentlicht.
Dort heißt es so schön:

Das Programm, das in Turbo-Pascal 3.0 geschrieben wurde und eine CP/M-Version mit mindestens 60K, also CP/M2.23 oder 2.26, voraussetzt, besteht aus den drei sehr umfangreichen Modulen

WM86.PAS (Hauptprogramm)

VORSPANN.PAS (Include-Datei)

ENTSCHEI.PAS (Include-Datei)

Aus Platzgründen können diese Programme nicht im Peeker abgedruckt werden und befinden sich deshalb nur auf der Sammeldiskette.

Den von mir dazu verfassten Text findet man hier: https://archive.org/details/peeker-1986-05/page/6/mode/2up

Man beachte die für heutige Verhältnisse extrem aufwändige und komplizierte Implementierung.

Der Apple IIe war mir bei vielen Arbeiten ein große Hilfe. Er war nie defekt und hat immer sehr zuverlässig gearbeitet.

Ich habe ihn fast bis zur Jahrtausendwende genutzt.